Nicht vergessen reicht nicht.
Polnische Holokaust Literatur
Neben den jährlichen Lesereihen beschäftigt sich Literatur in Ottobeuren mit Auslesen. Dieses Mal mit polnischer Holocaust-Literatur. Wir hinterfragen, warum der Mob wieder antijüdische Hetzparolen grölt. Wir beleuchten, warum die Relativierung des Holocaust und der Israel-bezogene Antisemitismus in Deutschland wieder an Bedeutung gewinnt.. Wir wollen der Frage auf den Grund gehen, warum der neue Hass auf Juden sich wieder entbreitet..
Im Rahmen unserer Eruierung von Texten Überlebender des Holocaust. greifen wir auf Projekte der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig Universität Gießen zu, die von Prof. Dr. Sascha Feuchert.geleitet wird.
In Polen bildete die Holocaust-Literatur schon früh ein eigenes Genre,. Polen und Juden verbindet eine über tausendjährige Geschichte. Die meiste Literatur über die Vernichtung der Juden kommt aus diesem Land.
Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs lebten in Polen knapp dreieinhalb Millionen Juden. Sie waren die größte Bevölkerungsgruppe jüdischen Glaubens in Europa. 90 Prozent von ihnen wurden von den Nazis ermordet.
Aus den grausamen Kriegserfahrungen und auch aus dem späteren Antisemitismus der Kommunistischen Partei resultierte bedeutende Literatur, die sich mit dem Thema beschäftigt. Die deutsche Verlagslandschaft reagierte nur zögerlich.
Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur
Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der JLU Gießen ist eine interdisziplinäre Einrichtung, die sich vornehmlich mit Texten der Holocaust- und Lagerliteratur literaturwissenschaftlich und -didaktisch auseinandersetzt. Zentrales Anliegen der Arbeitsstelle ist es, dafür zu sorgen, dass diese Texte der Nachwelt erhalten bleiben und in Wissenschaft, Schule und Öffentlichkeit kritisch diskutiert und rezipiert werden.
Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur wurde 1998 am Institut für Germanistik der JLU Gießen gegründet. Personell setzt sie sich zusammen aus festen, projektassoziierten und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen.
Die geplanten Projekte. Das Motto der Auslese: "Vergessen reicht nicht"
Texte von Überlebenden des Holocaust.
Erlebte Qual
Erzählungen aus dem Warschauer Getto und vom Leben auf der Flucht: Bogdan Wojdowskis Prosa kommt der Wirklichkeit des Nicht-Erzählbaren so nah wie kaum eine andere Literatur.
Das Überleben als Pein
Der Leser aus der Perspektive des zehnjährigen David, der ums Überleben kämpft, das Leben, die Hoffnung und schließlich das Elend und den Tod der Warschauer Juden aus nächster Nähe mit.
Gerettete Kinder
In Henryk Grynbergs »dokumentarischer Erzählung« kommen mehr als 70 jüdische verwaiste Kinder aus Polen zu Wort, die 1943 nach Palästina gerettet wurden.